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ARCHAEOLOGICAL DESCRIPTION OF THE WEIGHT
Authority
Marcus Aurelius Apollonios, f. Basilides (or f. Bassos), agoranomos (Magnesia on the Maeander)
Mint
Magnesia ad Maeandrum
Denomination
1 Libra = 1 Litra
Material
Lead
Manufacture
Cast
Shape
Polygon (pentagon, hexagon, heptagon, octagon, etc.)
Length
10.00 cm
Width
11.00 cm
Height
- cm
Metrology
Mass (g) Mass (grain) Date of measurement Reference fragmented cleaned reference weight
323.35 - - Weiß 2013 No No Yes
Iconography
Symbol Technique Direction Position Number Synecdoche
Artemis / Diana Stamped / Countermarked FACING Standing
Nike Stamped / Countermarked Two
Eagle Stamped / Countermarked Two
Star Stamped / Countermarked Two
Athena / Minerva Stamped / Countermarked RIGHT Standing
Nike Stamped / Countermarked
Dot / Pellet Relief
Circle Relief
Palm Relief
Wear
Corrosion
Handle
Yes
Suspension hole
No
Recarved mould
No
Recarved weight
No
Intentionally destroyed
No
Archaeological description
Weiß 2013: Oktogonales Gewicht aus Blei mit halbrunder Handhabe. Die seitlichen Ränder sind bogenförmig eingezogen. Oberseite mit erhabenem Rand und vertieftem zentralen Feld. Der Rand hat dreieckigen Querschnitt und ist in jedem der acht Bögen innen und außen mit je drei Zweigen verziert. Das vertiefte Feld wird von einem bogenförmig eingezogenen Steg gerahmt. Darin eine große symmetrische Komposition: ein Kreis und in diesem zwei sich rechtwinklig kreuzende Ellipsen; im Zentrum ein kleiner Kreis mit einem Zentrierpunkt in der Mitte. In den beiden Zwickeln nahe der Handhabe je ein Schriftzeichen. Dazwischen ein runder Kontrollstempel der Stadt (a), durch den eines der Schriftzeichen und ein Teil des Binnenmusters gestört wird. Ein zweiter runder Kontrollstempel des Agoranomos (b) auf der Handhabe. Unterseite flach, mit umlaufender erhabener Inschrift in zwei gerahmten konzentrischen Kreisen; in der Mitte erhabener Zentrierpunkt. Die beiden Kontrollstempel drücken sich auf die Unterseite durch; durch den inneren (b) wurden damit zwei Buchstaben der inneren Zeile der Inschrift gequetscht. Höhe 11 cm, Durchmesser 10 cm. Gewicht 323,35 g. Inschrift Oberseite: “ΛΙ” (in Ligatur) “Α”, also λί(τρα) α´, “eine (römische) Litra”. Inschrift Unterseite: Μ ΑΥΡ ΑΠΟΛΛΩΝΙΟΥ ΤΟΥ Β–ΑCΙΛΙ|ΔΟΥ ΑΓΟΡΑΝΟΜΟΥ – “(Gewicht) des Agoranomen Marcus Aurelius Apollonius, des Sohnes des Basilides”. Kontrollstempel der Stadt (a): Frontale Kultstatue der Artemis Leukophryene, bekränzt von zwei fliegenden Niken, zu Füßen zwei Adler; links und rechts ein Stern, darüber “Μ – Α”: also Μα(γνήτων), “(Kontrollstempel) der Magneten”. Kontrollstempel des Agoranomen (b): Nach rechts stehende behelmte Athena, auf der linken Hand Nike, in der Rechten Lanze, daran gelehnt Schild, Umschrift ΑΠΟΛΛΩΝΙΟ–Υ [ΤΟΥ] ΒΑCCΟΥ (sic) ΑΓΟΡΑ|ΝΟΜΟ[Υ] – “(Kontrollstempel) des Agoranomen Apollonius, des Sohnes des Bassus (sic)”. Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Inv.Nr. 85/2 (Abb. 3–6).
Autopsy
No
INSCRIPTION
Language Technique Legend type
Greek Relief Authority, Denomination
Greek Stamped / Countermarked Mint
Greek Stamped / Countermarked Authority
Fac simile

ΛΙ Α

Μ ΑΥΡ ΑΠΟΛΛΩΝΙΟΥ ΤΟΥ Β–ΑCΙΛΙ
ΔΟΥ
ΑΓΟΡΑΝΟΜΟΥ 

Countermark: Μ Α

Countermark: ΑΠΟΛΛΩΝΙΟ–Υ . . . ΒΑCCΟΥ ΑΓΟΡΑ|ΝΟΜΟ .

Edition
Λί(τρα) α´. || Μ(άρκου) Αὐρ(ηλίου) Ἀπολλωνίου τοῦ Β–ασιλί|δου ἀγορανόμου.
Countermark: Μ–α(γνήτων).
Countermark: Ἀπολλωνίο–υ [τοῦ] Βάσσου ἀγορα|νόμο[υ].
Monogram
ARCHAEOLOGICAL CONTEXT
Findspot (region)
Findspot (site)
context
CIRCUMSTANCES OF ACQUISITION
Region
City
Date of first acquisition
circumstances
DATING OF THE WEIGHT
Curatorial Section
GREEK , ROMAN
Time frame
FROM 225 TO 250
Comments on Chronology
Weiß 2013: Von der Zeitstellung des städtischen Stempels mit dem Bild der Artemis Leukophryene her wäre eine Gleichsetzung beider Personen durchaus möglich. Denn er lässt sich relativ sicher datieren. Die Kombination der bekränzenden Niken und des zu Füßen sitzenden Adlerpaares erscheint auf den städtischen Münzen erstmals unter Hadrian und wurde dann kanonisch. Münzbilder mit zwei Sternen zur Seite des Kultbilds, wie auf dem vorliegenden Stempel, gibt es allerdings bis zum Ende der Prägung unter Gallienus nicht(auchnicht die zwei Ährenneben den Adlern). Aber es ist gut zu erkennen, ab wann das astrale Element bei der großen Artemis besonders betont wurde. Das geschah unter Severus Alexander mit der Einführung von zwei eigenen neuen Bildern mit lunarer Symbolik auf kleineren Bronzemünzen: (a) einer liegenden Mondsichel mit einem Stern zwischen den Hörnern; (b) dem heraldischen Bild von zwei sitzenden Adlern mit geöffneten Flügeln und erhobenen, einander zugewandten Köpfen und darüber der liegenden Mondsichel mit Stern zwischen den Hörnern. Diese Bilder blieben, teils mit kleineren Varianten, Bestandteil des Repertoires unter den folgenden Kaisern bis zu den beiden Philippi. Nach dem Befund der Münzbilder darf man also mit einiger Zuversicht davon ausgehen, dass der städtische Stempel in diesen Zeithorizont gehört, etwa in das zweite Viertel des 3. Jahrhunderts. Dazu passt das Gentilnomen des Aurelius Anaxagoras, das er der constitutio Antoniniana des Jahres 212 verdankt haben wird, wie offenbar viele oder die meisten Aurelii und M. Aurelii der Münzen. Auch der Stil der beiden Stempel entspricht ganz demjenigen der Münzbilder in diesem Zeitraum. [...] Auch dieses Gewicht gehört nach allen Kriterien (dem Element M. Aurelius beim Namen, der mutmaßlichen Astralsymbolik und dem Stil der Stempel) wahrscheinlich in das zweite Viertel des 3. Jahrhunderts.
COLLECTION HISTORY
Collection
Name Date of acquisition Inventory number
Badisches Landesmuseum Karlsruhe None 85/2
Bibliography
Reference Page/Column Reference (number) Plate / Figure Comment
Weiß 2013 681–683, 689–690 4 figs. 3–6 None
VARIA
Additional comment
Weiß 2013: Die sternartige Form des Gewichts von Magnesia könnte deshalb sehr gut auf die große Stadtgöttin Artemis Leukophryene und ihr astrales bzw. lunares Wesen als Himmelsgöttin zielen, das gerade seit der Regierungszeit von Alexander Severus in eigenen Münzbildern mit Halbmond und Stern, zwei Sternen im Halbmond oder mit sieben Sternen besonders herausgestellt wurde, wie wir oben sahen, und die auch bei den städtischen Kontrollstempeln durch die zwei Sterne neben der Göttin hervorgehoben wird. Die große, das ganze Feld der Vorderseite ausfüllende symmetrische Komposition ließe sich dann, passend dazu, als kosmisches Zeichen verstehen, als Himmelsglobus mit sich kreuzenden Zonenbändern oder Umlaufbahnen.
Permalink
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