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ARCHAEOLOGICAL DESCRIPTION OF THE WEIGHT
Authority
M(...) L(...) M(...)
Mint
Dyrrhachium
Denomination
25 Libras
Material
Stone
Manufacture
Carved
Shape
Rectangle
Length
24.40 cm
Width
16.50 cm
Height
- cm
Metrology
Mass (g) Mass (grain) Date of measurement Reference fragmented cleaned reference weight
5400.00 - - Haensch and Shehi 2016 No No Yes
Iconography
Symbol Technique Direction Position Number Synecdoche
Wear
Corrosion
Corroded
Handle
No
Suspension hole
No
Recarved mould
No
Recarved weight
No
Intentionally destroyed
No
Archaeological description
Haensch and Shehi 2016 : Bikonischer “pastillen”-förmiger Kalksteinblock; 24,4 × 16,5 cm; 5,4 kg schwer; auf der Unterseite ausgehöhlt. Trennzeichen in Form von >. Auf der sorgfältig gearbeiteten Oberfl äche folgende Inschrift (Buchstabenhöhe zumeist 2 cm, L 3 cm, P 4 cm).
Autopsy
No
INSCRIPTION
Language Technique Legend type
Latin Incised Authority, Denomination
Fac simile

M . L . M
P . XXV

Edition
M(...) L(...) M(...) | p(ondo) XXV.
Monogram
ARCHAEOLOGICAL CONTEXT
Findspot (region)
Albania: Durrës
Findspot (site)
Durrës [Epidamnos / Dyrrachium / Dyrrhachium]
context
Haensch and Shehi 2016 : Bei Notgrabungen in Durres im Jahre 2002 wurden in der Straße “D. Tabaku” zwei insulae angeschnitten und der dazwischen verlaufende decumanus von knapp 6,20 m Breite. Die insulae wurden allem Anschein nach zwischen der Mitte des 1. Jh. vor und dem Beginn des 1. Jh. nach Chr. angelegt, am ehesten wohl anlässlich der Koloniegründung unter Oktavian/Augustus. Zu Beginn des 2. Jh. nach Chr. gab es Baumaßnahmen, ohne dass sich allerdings etwas am generellen Charakter der Bauten änderte. Im 4. Jh. wurde das ausgegrabene Gebiet von einer Schlammschicht überdeckt, wahrscheinlich eine Folge des Erdbebens von 345. In den untersuchten tabernae, an einer Seitenwand, wurden zwei beschriftete steinerne Objekte gefunden, die bislang unpubliziert blieben (hier Nr. 1 und 2, Cf. Haensch and Shehi 2016). 2010 kam es 130 m südlich von der 2002 untersuchten Stelle zu einer erneuten Grabung. Aufgedeckt wurden, dem Ausgräber zufolge, zu beiden Seiten einer Straße wohl kommerziellen Zwecken dienende Baustrukturen aus dem beginnenden 1. Jh. vor Chr., an deren Stelle im 4. Jh. nach Chr. Bauten eines anderen Typs traten. Bei diesen Grabungen kam in sekundärer Verwendung ein ganz ähnliches beschriftetes Objekt zutage. Gefunden in sekundärer Verwendung im Fundament einer Porticussäule.
CIRCUMSTANCES OF ACQUISITION
Region
City
Date of first acquisition
circumstances
DATING OF THE WEIGHT
Curatorial Section
ROMAN
Time frame
FROM 1 TO 200
Comments on Chronology
COLLECTION HISTORY
Collection
Name Date of acquisition Inventory number
-
Bibliography
Reference Page/Column Reference (number) Plate / Figure Comment
Hoti et al. 2004 508–510 10–11 None None
Frashëri 2015 513–514 None pl. LXXVIII/fig. 5 a–c None
Haensch and Shehi 2016 549–551 3 fig. 4 None
VARIA
Additional comment
Haensch and Shehi 2016: In den drei Buchstaben der Zeile 1 der Objekte 1 und 3 würde man am ehesten die abgekürzten tria nomina des Besitzers vermuten; denn so sehr für einzelne Buchstaben bei Gewichten auch andere Interpretationen denkbar wären – m = melior oder l = libra, lignarium, linum oder lana – , für die Abfolge der drei und zudem auf 3 klar als Abkürzung gekennzeichneten Buchstaben erscheint ein Verständnis als ein auf die Initialen reduzierter Name als das wahrscheinlichste.
Haensch and Shehi 2016: Ein Problem bei einer Interpretation als Gewichte besteht allerdings darin, dass die angegebene Einheit bei allen drei Objekten nicht oder nur schwer mit der Normalgröße eines römischen Pfundes, das man gerade in einer römischen Bürgerkolonie als Norm betrachten möchte, in Einklang gebracht werden kann. Geht man von der heute üblicherweise angenommenen Größe eines römischen Pfundes von 327,45 Gramm aus, so ergibt sich: 500 Pfund, wenn die Zahl auf Objekt 1 zu lesen ist, entsprächen 163,7 kg, wenn aber – was wahrscheinlicher ist – eine Angabe von 50 Pfund gemeint war, so ergibt das 16,4 kg. Tatsächlich wiegt das Objekt aber 20,2 kg, wobei noch das zusätzliche Gewicht des heute nur noch fragmentarisch erhaltenen Metallgriffes/-hakens hinzukam. 12 Pfund (Nr. 2) entsprächen 3,9 kg, tatsächlich wurden aber 4,4 gemessen. 25 Pfund (Nr. 3) ergäben 8,2 kg, tatsächlich aber zeigt die elektronische Waage 5,4 kg. 1 und 2 sind also übergewichtig, 1 sogar im erheblichen Maße; 3 untergewichtig. 10 % Abweichungen wie bei 2 sind allerdings bei antiken Gewichten nicht selten, wobei diese jedoch zumeist untergewichtig sind. Im Falle von 3 dürfte die Untergewichtigkeit damit zu erklären sein, dass die untere Hälfte des Steins bei der Zweitverwendung ausgehöhlt wurde. Schwer erklärbar – gleich für welche Lesung des Zahlzeichens man sich entscheidet – bleibt aber die Gewichtsangabe auf 1. Eine mögliche Erklärung könnte von der für schwere Steingewichte eher ungewöhnlichen Würfelform mit quadratischer Eintiefung auf der Oberseite ausgehen. Beides könnte ein Indiz dafür sein, dass dieses Gewicht normalerweise nicht alleine verwendet wurde, sondern als Teil eines auf der einen Seite einer Waage aus immer kleiner werdenden Würfeln aufgeschichteten „Turmes“ von Gewichtssteinen, wie er etwa bei der Darstellung einer Waage auf dem Grabmal des M. Vergilius Eurysaces abgebildet ist. Als Teil eines solchen Turmes würde sich die Zahl von Gewicht Nr. 1 nicht nur auf das eigene Gewicht beziehen, sondern auf jenes der ganzen darüber aufgeschichteten Gruppe von Gewichten. Aber das bleibt eine Hypothese. Eine andere Möglichkeit wäre, dass bei bestimmten Rohstoffen wie z.B. Holz ein zusätzlicher Prozentsatz auf das gemessene Gewicht aufgeschlagen wurde, da realiter wegen der Eigenschaften des Materials dieses dem Käufer nicht als Ganzes zur Verarbeitung zur Verfügung stand. Nur Neufunde mit noch ausführlicheren Legenden oder eine systematische Aufnahme solcher Steingewichte für größere Reichsteile können eine unbezweifelbare Lösung liefern.
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