Aurelius Anaxagoras, f. Saturnin[us?], agoranomos (Magnesia on the Maeander)

Magnesia ad Maeandrum

4 Uncias

Lead

Cast

Square

5.30 cm

6.10 cm

- cm

Mass (g)	Mass (grain)	Date of measurement	Reference	fragmented	cleaned	reference weight
121.30	-	-	Weiß 2013	No	No	Yes

Symbol	Technique	Direction	Position	Number	Synecdoche
Artemis / Diana	Stamped / Countermarked / Struck	FACING	Standing
Nike	Stamped / Countermarked / Struck			Two
Eagle	Stamped / Countermarked / Struck			Two
Ear of wheat	Stamped / Countermarked / Struck			Two
Star	Stamped / Countermarked / Struck			Two
Tyche	Stamped / Countermarked / Struck	LEFT	Standing
Rudder	Stamped / Countermarked / Struck
Cornucopia	Stamped / Countermarked / Struck
Dot / Pellet	Incised			Six

Weiß 2013: Rechteckige Bleiplatte. 6,1–5,5 × 5,3 cm; 121,3 g. Auf der Oberseite ist der große Buchstabe “Δ” eingraviert, daneben befinden sich zwei parallele Reihen von drei runden Eintiefungen. An jeder Ecke ein Kontrollstempel, zweimal der Stempel (a), zweimal der Stempel (b). Kontrollstempel der Stadt (a): Frontale Kultstatue der Artemis Leukophryene, bekränzt von zwei fliegenden Niken, zu Füßen zwei Adler, neben diesen je eine Ähre; links und rechts ein Stern, darunter “Μ – Α”, das heißt Μα(γνήτων), “(Kontrollstempel) der Magneten”. Kontrollstempel des Agoranomen (b): Tyche mit Steuerruder und Füllhorn nach links stehend, Umschrift ΑΥΡ ΑΝΑΞΑΓΟΡΟΥ ΣΑΤΟΡΝΕΙΛ++ | ΑΓΟΡ–ΑΝ, also Αὐρ(ηλίου) Ἀναξαγόρου Σατορνείλ[ου?] ἀγοραν(όμου), “(Kontrollstempel) des Agoranomen Aurelius Anaxagoras, des Sohnes des Saturnin[us?]”. Gefunden bei den Grabungen vor der Orchestra des Theaters. Museum Aydın Nr. 96/3654. Bingöl 2005, 76 (ohne Lesung des Stempels b); 255, Abb. 247 a-c; Abbildung eines der städtischen Stempel auch bei Bingöl 2007, 66. Die Lesung der Stempelabdrücke b anhand der Abbildungen in SEG 2005, 1255 (Abb. 1).
SEG 55: Magnesia on the Maeander. Lead weight, undated (after 212 A.D.?). Quadrangular lead weight, found during the excavations of the ‘theatron’. On the upper surface, to the left of two vertical rows of three round cuttings each, the letter Δ; in each of the upper corners a round stamp with a depiction of Artemis, in each of the lower corners one with a representation of Tyche in the center, surrounded in two concentric circles by an inscription. Mentioned by O.Bingöl, op.cit. (SEG 55 1253) 76 (ph.). The inscription around Tyche is difficult to read from the photo; tentatively: Αὐρ. Ἀναξαγόρου Σατορνείλ̣[ου?] | ἀγορ-αν(όμου).
SEG 63: Weight, 225-250 A.D. Cf. SEG LV 1255. Oblique lead plaque; on the obverse a large Δ (= ‘four Roman unciae’) , flanked by two rows of three circular depressions each; on each corner a control stamp, twice the stamp of the city (A), twice the stamp of the agoranomos (B). In the museum in Aydın. W. substantially confirms the reading of B (SEG, after the ph.), but adds minor changes/comments and publishes the control stamp of the city (A). He interprets the two rows of three depressions as indications of its weight (= six old staters?) in a former use; the weight was later re-used and validated by the agoranomos through the preserved stamps.

No

Language	Technique	Legend type
Greek	Incised	Denomination
Greek	Stamped / Countermarked / Struck	Mint
Greek	Stamped / Countermarked / Struck	Authority

Δ

Two countermarks: Μ  Α

Two countermarks: ΑΥΡ ΑΝΑΞΑΓΟΡΟΥ ΣΑΤΟΡΝΕΙΛ++ | ΑΓΟΡ–ΑΝ

δ´.
Two countermarks: Μ–α(γνήτων).
Two countermarks: Αὐρ(ηλίου) Ἀναξαγόρου Σατορνείλ[ου?] | ἀγορ–αν(όμου).

GREEK , ROMAN

FROM 225 TO 250

Weiß 2013: Von der Zeitstellung des städtischen Stempels mit dem Bild der Artemis Leukophryene her wäre eine Gleichsetzung beider Personen durchaus möglich. Denn er lässt sich relativ sicher datieren. Die Kombination der bekränzenden Niken und des zu Füßen sitzenden Adlerpaares erscheint auf den städtischen Münzen erstmals unter Hadrian und wurde dann kanonisch. Münzbilder mit zwei Sternen zur Seite des Kultbilds, wie auf dem vorliegenden Stempel, gibt es allerdings bis zum Ende der Prägung unter Gallienus nicht(auchnicht die zwei Ährenneben den Adlern). Aber es ist gut zu erkennen, ab wann das astrale Element bei der großen Artemis besonders betont wurde. Das geschah unter Severus Alexander mit der Einführung von zwei eigenen neuen Bildern mit lunarer Symbolik auf kleineren Bronzemünzen: (a) einer liegenden Mondsichel mit einem Stern zwischen den Hörnern; (b) dem heraldischen Bild von zwei sitzenden Adlern mit geöffneten Flügeln und erhobenen, einander zugewandten Köpfen und darüber der liegenden Mondsichel mit Stern zwischen den Hörnern. Diese Bilder blieben, teils mit kleineren Varianten, Bestandteil des Repertoires unter den folgenden Kaisern bis zu den beiden Philippi. Nach dem Befund der Münzbilder darf man also mit einiger Zuversicht davon ausgehen, dass der städtische Stempel in diesen Zeithorizont gehört, etwa in das zweite Viertel des 3. Jahrhunderts. Dazu passt das Gentilnomen des Aurelius Anaxagoras, das er der constitutio Antoniniana des Jahres 212 verdankt haben wird, wie offenbar viele oder die meisten Aurelii und M. Aurelii der Münzen. Auch der Stil der beiden Stempel entspricht ganz demjenigen der Münzbilder in diesem Zeitraum.

Name	Date of acquisition	Inventory number
Aydin Archaeological Museum	None	96/3654

Reference	Page/Column	Reference (number)	Plate / Figure	Comment
Bingöl 2005	76, 255	None	fig. 247 a–c	(non vidi)
SEG 55	None	1255	None	None
Bingöl 2007	66	None	None	(non vidi)
Weiß 2013	679–680, 689	1	fig. 1	None
Weiß 2017a	315, n. 25; 317, n. 33	None	None	None
SEG 63	326	961	None	None