Denomination
1 Libra = 1 Litra
Shape
Polygon (pentagon, hexagon, heptagon, octagon, etc.)
Metrology
Mass (g) |
Mass (grain) |
Date of measurement |
Reference |
fragmented |
cleaned |
reference weight |
384.22 |
- |
- |
Saria 1927 |
No |
No |
Yes |
Iconography
Symbol |
Technique |
Direction |
Position |
Number |
Synecdoche |
Bell |
Relief |
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Crown |
Relief |
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Two |
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Cantharus |
Relief |
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Unidentified |
Relief |
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Dot / Pellet |
Relief |
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Five |
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Money bag |
Relief |
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Handle
No
Suspension hole
Yes
Recarved mould
No
Recarved weight
No
Intentionally destroyed
No
Archaeological description
Weiß 2005: Gefunden wurde es bei Dubravica/Margum an der Donau, unweit von Viminacium in der Provinz Moesia superior. Es handelt sich ebenfalls um eine zweiseitige Litra mit erhabenen Rändern und einem Giebel als oberem Abschluß, der diesmal optisch von dem eingerahmten hochrechteckigen Feld getrennt ist. Die Maße sind mit 10 × 6,2 × 1,2 cm ähnlich wie bei dem Stück zuvor; mit 384,22 g ist dieses Exemplar aber etwas schwerer. An der Giebelspitze ist es ebenfalls gelocht. Auf der Oberseite ist ebenfalls ein zweihenkeliges Gefäß dargestellt, eine schlanke Amphore, mit der Inschrift Λ-Ι (oben) | ΤΡΑ (unten); im Giebel fünf dicke Punkte in zwei Reihen. Auf der Unterseite gruppieren sich die Lettern ΠΕΡ|Ι–Ν|Θ–Ι|ΩΝ um einen «nicht enträtselbaren Gegenstand (ähnlich einer Mütze)», bei dem es sich nach der (schlechten) Abbildung sehr wahrscheinlich um einen Geldbeutel handelt, ein Attribut des Hermes. Dem Gott des Handels werden wir auf Gewichten noch mehrfach begegnen. Im Giebel zwei konzentrische Kreise, wohl stilisierte Kränze, darüber und zur Seite drei Buchstaben ΑΠ|– (umkutlicher Buchstabe, wohl ein Ο). Beim jüngsten Zitat [Mirkovic 2005, 298 n. 13] dieses Gewichts wird als Aufschrift ΑΠΟ ΠΕΡΙΝΘΙΩΝ angegeben. Das kann aber nicht richtig sein, denn ein solches Formular gibt es nirgends, weder auf Gewichten noch gar auf Münzen bei den unzähligen Stadtnamen im Genitiv. Zu verstehen ist sicher Λίτρα Περινθίων; die anderen Buchstaben sind davon zu trennen (sie sind es auch optisch, durch die Trennlinie zum Giebel). Wenn das Ο richtig gelesen wurde, liegt eine andere Lösung viel näher: Das Π müßte ein Γ sein (mit einer länglichen Sinterauflage, die es wie ein Π aussehen läßt), und dann stünde im Giebel ΑΓΟ, als Hinweis auf die Gewähr durch den/die Agoranomen. Genau diese Kurzform ΑΓΟ wird uns unten noch auf einer Gußform für Gewichte aus Istros begegnen, und sie ist auch sonst mehrfach belegt. Das paßte auf der Bedeutungsebene auch gut zu den chiffrenhaften Kränzen als Insignien für die Marktbehörde der Stadt, die auf dieser Seite genannt ist.